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Naturwaldreservate

Naturwaldreservate - Urwälder von morgen

Rotbuche (Fagus sylvatica) (Quelle: Peter Meyer)

Seit mehreren Jahrzehnten werden vor allem durch die Forstbetriebe und Forstverwaltungen der Bundesländer Naturwaldreservate ausgewiesen und betreut. Dabei handelt es sich um Wälder, die ihrer natürlichen Entwicklung möglichst ohne direkte menschliche Eingriffe überlassen werden und sich so zu „Urwäldern von morgen“ entwickeln.

Aktuell gibt es in Deutschland 747 Naturwaldreservate mit einer Gesamtfläche von etwas mehr als 36.000 Hektar (siehe Flächenübersicht). In den letzten Jahrzehnten sind die Anzahl und die Fläche von Naturwaldreservaten deutlich angestiegen. Sie dienen gleichermaßen dem Naturschutz, der Naturwaldforschung und der Lehre. In ihnen werden Erkenntnisse über die natürlich ablaufenden Prozesse der Walddynamik gewonnen - eine wichtige Grundlage für eine naturnahe Waldbewirtschaftung und für den Naturschutz im Wald.

Kennzeichen und Kategorisierung

Für Naturwaldreservate werden länderspezifisch unterschiedliche Bezeichnungen verwendet. Doch ob von Bannwäldern, Totalreservaten, Naturwaldreservaten, Naturwaldzellen, Naturwaldparzellen, Prozessschutzflächen oder Naturwäldern die Rede ist, alle Naturwaldreservate besitzen die folgenden Kennzeichen:

  •     Forstliche Eingriffe mit Ausnahme der Verkehrssicherung sowie des Forst- und Brandschutzes sind in Naturwaldreservaten ausgeschlossen.
  •     Die Methoden zur Erforschung sind grundsätzlich zerstörungsfrei.
  •     Naturwaldreservate sind verwaltungsintern oder öffentlich-rechtlich dauerhaft gesichert.
  •     Ge- und Verbote im Umgang mit ihnen sind schriftlich und bindend fixiert.
  •     Naturwaldreservate sind nach Kriterien der standörtlichen und/oder vegetationskundlichen Repräsentativität ausgewiesen.
  •     Die Einhaltung einer Mindestfläche von in der Regel 20 Hektar in einer kompakten und möglichst nicht zerschnittenen Flächenform wird angestrebt.

Kategorisierung:

  • Ministerial Conference on the Protection of Forests in Europe: Klasse 1.2 (forests with no active, or only minimal intervention)
  • European Environment Agency: EEA-Kategorie A
  • International Union for Conservation of Nature (IUCN): Kategorien I (a [Naturwaldreservate]; b [Wildnisgebiete]) und II (im Falle großflächiger Gebiete, zum Beispiel. in Nationalparks)

Die wissenschaftlichen Untersuchungen der Naturwaldreservate werden von den Forstlichen Forschungsanstalten der Bundesländer durchgeführt. Daraus entstand die Projektgruppe Naturwälder in der Arbeitsgemeinschaft Forsteinrichtung, welche die Forschung auf diesem Gebiet bundesweit koordiniert und die Daten für die internetbasierte, öffentlich zugängliche Datenbank zu Naturwaldreservaten in Deutschland zur Verfügung stellt. Hintergründe zur Historie, zum Netz der Naturwaldreservate, ihrem Flächenumfang, Repräsentativität und Schutzstatus finden Sie in einem Artikel des fachlichen Sprechers der Projektgruppe, Herr Dr. Peter Meyer.

Die Datenbank bietet die Möglichkeit, sich über Charakteristik, Flächenstatistik und Repräsentanz der Naturwaldreservate in Deutschland genauer zu informieren. Die Daten werden durch Mitglieder der Projektgruppe aus den Forstlichen Forschungsanstalten der Bundesländer laufend aktualisiert.

Wichtige Hinweise zum Inhalt der Datenbank:

  • Unter dem Menupunkt Flächenübersicht befindet sich ein Überblick über ausgewählte Größenklassen der Naturwaldreservate in den Bundesländern.
  • Unter Details sind die Naturwaldreservate tabellarisch aufgelistet.
  • Die Schaltfläche "Steckbrief" im Menupunkt "Details" bietet detaillierte Informationen zum  jeweils ausgewählten Naturwaldreservat.
  • Die unter Standortinformationen genannten Klimadaten beziehen sich auf Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) aus der Klimanormalperiode 1984-2014 und wurden anhand der geographischen Koordinaten der einzelnen Naturwaldreservate berechnet.

Flächenübersicht

Naturwaldreservate nach Größenklassen

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